Schweißdrähte für MIG/MAG Schweißen
Schweißdraht wird beim MIG Schweißen sowie beim MAG Schweißen eingesetzt. Der Schweißdraht zündet den Lichtbogen, wenn er das Werkstück berührt. Er dient also einerseits als Elektrode, gleichzeitig ist er aber auch Zusatzwerkstoff, der Bestandteil der Schweißnaht wird.
Der Schweißdraht ist in aller Regel in einer größeren Menge auf eine Spule gewickelt und wird automatisch über den Drahtvorschub des Schweißgerätes zugeführt, dabei schmilzt er fortlaufend ab. Lange Schweißnähte können so deutlich einfacher und mit weniger Aufwand produziert werden, denn im Vergleich zum WIG Schweißen oder Elektroden Schweißen muß der Zusatzwerkstoff nicht ständig erneuert werden. Eine Spule enthält meist 15 kg Schweißdraht, teilweise werden aber auch abweichende Mengen angeboten, um beispielsweise den kleineren Bedarf eines Hobbyschweißers abzudecken.
Welchen Schweißdrahtdurchmesser für MIG/MAG-Schweißen?
Der Durchmesser des Schweißdrahtes muss zur Schweißaufgabe passen und sollte in Abhängigkeit von der Materialstärke bzw. dem Schweißstrom ausgewählt werden. Beim Verschweißen von Baustählen (das sind "normale" Stähle für den Stahlbau sowie Maschinenbau) existieren beispielsweise folgende Richtwerte:
Materialstärke | Empfohlener Drahtdurchmesser |
0,7 mm bis 5,0 mm | 0,8 mm |
2,0 mm bis 8,0 mm | 1,0 mm |
5,0 mm bis 8,0 mm | 1,2 mm |
Über 8,0 mm | 1,2 mm / 1,4 mm / 1,6 mm |
Aus der Tabelle ist bereits ersichtlich, dass mit steigender Materialstärke in aller Regel auch der benötigte Drahtdurchmesser größer wird. Die beste Lösung kann je nach Schweißprojekt und Typ des Schweißgerätes variieren.
Verschiedene Materialien von Schutzgas Schweißdrähten
Damit die Schweißnaht optisch und technisch möglichst hohe Ansprüche erfüllen kann, muss zunächst der passende Schweißdraht organisiert werden. Grob unterteilt bedeutet dies: Für Stahl ist ein Schweißdraht Stahl, für Edelstahl ein Edelstahl Schweißdraht und für Aluminium ein Alu Schweißdraht zu verwenden.
Die Werkstoffnummer des zu schweißenden Materials kann teils direkt abgelesen oder aber beim Lieferanten erfragt werden. Basierend auf der Werkstoffnummer kann dann am besten der passende Schweißdraht ausgewählt werden. Ist die Werkstoffnummer partout nicht zu ermitteln, macht es im Zweifelsfall Sinn, einen Schweißdraht mit höherer Werkstoffnummer zum Einsatz zu bringen, dieser deckt dann oftmals viele verschiedene Gegebenheiten ab.
Bei "normalem" Stahl ist der Schweißdraht SG2 / G3Si1 am beliebtesten und für fast alle Anwendungsfälle einsetzbar. Im Vergleich besitzt der SG3 / G4Si1 eine höhere Streckgrenze sowie Zugfestigkeit, der Anteil von Mangan und Silizium ist etwas höher.
Am Beispiel des Grundmaterials Edelstahl existieren viele verschiedene Werkstoffnummern, die möglicherweise auch mit einem speziellen Edelstahl Schweißdraht verschweißt werden müssen. Beliebtes Beispiel ist die Unterscheidung von V2A und V4A. Während für diverse V2A Materialien häufig ein Schweißdraht 1.4316 zum Einsatz kommen kann, muss aufgrund der abweichenden Eigenschaften von V4A ein entsprechend hochwertigerer Schweißdraht, meist 1.4430 verwendet werden.
Auch kann Edelstahl mit Stahl verschweißt werden, dies nennt man Schwarz-Weiß-Verbindung. Hier kommen Schweißdrähte 1.4370 oder 1.4332 zum Einsatz.
Schweißdraht zum MIG-Löten wird zum Beispiel für moderne Fahrzeugkarosserien benötigt. Die hier verwendeten hochfesten Stähle sind nicht mit den hohen Temperaturen beim Schweißen kompatibel und könnten beispielsweise reißen. Diese Materialien werden MIG-gelötet.
Die mit dem jeweiligen Schweißdraht zu verschweißenden Werkstoffnummern sind in jeder Artikelbeschreibung vermerkt. Nutzen Sie auf der entsprechenden Kategorieseite auch gerne unsere Filter oben auf der Seite oder geben Sie die Werkstoffnummer in der Suche ein.
Hochwertige Schweißdrähte hergestellt in Deutschland
Beim Kauf von Schweißdraht ist neben der richtigen Zuordnung zum zu verschweißenden Material unbedingt auf hochwertige Qualität (am besten aus Deutschland) zu achten. Schweißdrähte werden teils sehr günstig angeboten, die Probleme werden dann gleich kostenlos mitgeliefert. Schlechte Spulung, unzureichende oder fehlende Verkupferung, Bestandteile nicht normgerecht - schon einer der Punkte allein kann zu erheblichen Problemen beim Schweißen oder dem späteren Produkt führen.